Konzept
Das Hochwasserschutzkonzept des Verbandes für Abwasserbeseitigung und Hochwasserschutz Baunatal-Schauenburg wurde von der Gesamthochschule Kassel – Fachgebiet Wasserbau und Wasserwirtschaft – unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Frank Tönsmann entwickelt und in den Folgejahren stetig verbessert. Es ist die Folge aus mehreren verheerenden Hochwasserereignissen, vor allem dem Jahrhunderthochwasser vom 31. Juli 1992, als ein schweres Sommergewitter eine Jahrhundertüberschwemmung mit einem Schaden in Höhe von ca. 6,5 Mio Euro auslöste. Das entwickelte dezentrale und umweltverträgliche Konzept setzt sich insgesamt aus fünf Komponenten zusammen:
- Naturnaher Gewässerausbau und Renaturierung der Fließgewässer
- Rückhalt von Niederschlagswasser
- Elementen des technischen Hochwasserschutzes wie z. B. Rückhaltebecken
- Bau von Poldern und Deichen
- Reaktivierung von Retentionsflächen
Viele der im Hochwasserschutzkonzept vorgesehenen Maßnahmen wurden bereits durchgeführt. Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem der Polder Schefferfeld, der Kleinstrückhalt Hoof, der Retentionsraum Altenritte oder das Rückhaltebecken Katzenmühle. Außerdem wurden mehrere kleinere, lokale Hochwasserschutzmaßnahmen entlang der Bauna verwirklicht.
Durch das Hochwasserschutzkonzept des VAH soll allen Anwohnern der Bauna ein Schutz gegen ein Hundertjähriges Hochwasser (HQ 100) gewährt werden, das bedeutet Schutz vor einem Hochwasserereignis das statistisch gesehen in 100 Jahren einmal vorkommt.
Der Verband für Abwasserbeseitigung und Hochwasserschutz Baunatal-Schauenburg weist darauf hin, dass die Bürger und Bürgerinnen der Grundstücke im Bereich der Bauna die Grünabfälle nicht in unmittelbarer Nähe des Flusslaufes lagern bzw. kompostieren.
Aus Sicherheitsgründen wird ein Mindestabstand von fünf Metern empfohlen, damit die Grünabfälle bei starken Regenfällen nicht durch die Bauna erfasst und weggeschwemmt werden können.
Nur durch eine ausreichende Entfernung der Lagerstätte zur Bauna ist ein funktionsfähiger Hochwasserschutz gewährleistet. Ansonsten würden die Grünabfälle die Durchlässe an den verschiedenen Hochwasserschutzanlagen (Polder) verstopfen.