Phosphatelimination
Der VAH hat die Phosphoreliminationsanlage in der Kläranlage Kirchbauna im Jahr 2012 modernisiert. Die Elimination der im Abwasser vorkommenden Phosphate wird mit Hilfe eines Fällmittels (Aluminiumchlorid) vollzogen, das in einer chemischen Reaktion die zuvor ungelösten Phosphate in gelöste Phosphate umwandelt. Diese setzen sich so im Nachklärbecken ab und können zusammen mit dem Rücklaufschlamm abgezogen werden.
Bei der bestehenden Anlage, die im Zuge der Kläranlagenmodernisierung im Jahr 1992 in Betrieb genommen wurde ist die einzutragende Fällmittelmenge (Aluminiumchlorid) auf einen Festwert eingestellt. Dies führt zu einem unwirtschaftlichen Fällmittelverbrauch, da die Anlage nicht auf einen evtl. niedrigeren vorhandenen Phosphatwert im Abwasser reagieren kann.
Nach einer Studie entschied sich der VAH für eine so genannte Biologische Phosphorelimination in Verbindung mit einer Simultanfällung. Durch dieses Verfahren lässt sich zum einen Fällmittel einsparen, was natürlich auch die Betriebskosten senkt, und zum anderen wird der Phosphoreintrag in die Bauna reduziert.
Für die Simultanfällung wird die bestehende Dosiertechnik komplett erneuert, sodass die Dosierung im Hinblick auf die tatsächliche Phosphatmenge im Abwasser variabel erfolgt. Die Zugabe wird durch eine Online-Messung gesteuert. Als Fällmittel wird wie bei der bestehenden Fällung Aluminiumchlorid verwendet.
Die Biologische Phosphatelimination ist ein Verfahren, bei dem die im Belebtschlamm lebenden Mikroorganismen zur erhöhten Phosphataufnahme veranlasst werden. Hierbei werden die Mikroorganismen durch Sauerstoffentzug zu einer Phosphatabgabe gebracht. Wenn die phosphatabgebenden Mikroorganismen später wieder in einen sauerstoffreichen Bereich gelangen, nehmen sie mehr Phosphat auf, als sie zuvor abgegeben haben. Dadurch wird der Phosphatgehalt im Abwasser verringert.
Der Beginn der Umbaumaßnahmen erfolgte am 16.07.2012 und wurde im Dezember 2012 erfolgreich abgeschlossen.